Erzaufbereitung und Schachtanlage eines alten Bergwerks
- urbex_fascination
- 19. Sept. 2022
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Aktualisiert: 24. Sept. 2022
Das ehemalige Blei/Zinkbergwerk, welches seit dem Jahr 1822 in Betrieb war, erreichte eine Teufe von 518 m. Zur Schachtanlage gehören noch das vertieft stehende Fördermaschinenhaus und die alte Kaue, beide jetzt einsturzgefährdet. Der Stahl‐Förderturm stammt aus dem Jahre 1902. Die Höhe bis zu den Seilscheibenachsen beträgt 15 m. Im Jahr 1923 fusioniert das Bergwerk zu einem großen Erzbergwerk.

Ehemaliges Trafogebäude, in den 1950-er Jahren wurde das Hochspannungsnetz mit 10000 Volt betrieben. Die Rückseite des Hauses enthält drei Transformatorzellen, die jetzt, wie das übrige Haus, leer sind. Der solide Betonkörper des Trafohauses hat bisher dem Witterungsangriff standgehalten.

(Spitzkastenklassierung) Spitzkastenkläranlage, deren gewaltiger Betonsockel noch zu erkennen ist, hier wurden aus den Erzschlämmen durch Absetzen die schweren Bestandteile gewonnen. Auf der oberen Gebäudefläche waren viereckige Becken in der Form auf dem Kopfstehender Pyramiden angeordnet, über die die Flüssigkeit gepumpt wurde. In den drei Längsgängen konnten Loren fahren und die schweren, metallhaltigen Bestandteile durch Röhren von unten abziehen.
Über Trübenabflußkanäle gelangten die Abwässer in Absetzbecken. Mehrfach wurde die Aufbereitung umgebaut, weil sich die Erz Zusammensetzung änderte und weil es neue Verfahren gab. In den 1980‐erJahren wurden die„Kreuzgänge“ vergittert.


Der Bremsbergstollen von 1923, er wurde wahrscheinlich in den Berg getrieben, um sich die restlichen Höhenmeter zum Erzbunker zu sparen. Das Erz wurde mit dem Aufzug, mit minimaler Neigung, bei der die Förderwagen noch einwandfrei bis nach unten rollen, zum Bremsbergstollen gebracht.


Vom Prinzip her ist ein Bremsberg eine schiefe Ebene. Die minimale Neigung eines Bremsbergs, bei der die Förderwagen noch einwandfrei bis zur untersten Sohle rollen, ist von mehreren Faktoren abhängig. In der Praxis liegt diese Neigung je nach Länge des Bremsbergs und Anzahl der herabgehenden Wagen zwischen 2,2 und 11 Gon (d. h. 2–10° oder 3,5–17,5 %). Einen maximalen Neigungswinkel gibt es bei Bremsbergen nicht, es wurden auch seigere Bremsberge verwendet, die dann auch als Bremsschacht bezeichnet wurden. Oftmals werden Bremsberge mit dem Einfallen des Flözes aufgefahren. Die Fördereinheiten werden entweder direkt oder auf einem Gestell zur tiefer gelegenen Fußstrecke gefördert. Die Fördereinheiten werden dabei durch einen Bremshaspel mit Hilfe der Schwerkraft ab gefördert bzw. abgebremst. Eine Haspelförderung kann dabei entweder zweitrümig oder eintrümig mit Gegengewicht erfolgen.

Reste des Seilumlaufes vom Bremsbergstollen


Wasserlösestollen

Rösche zum 17 m Gefälle
Das „Siebzehn‐Meter Gefälle" hat seinen Ursprung in einer Schacht‐Turbine zum direkten Antrieb der Aufbereitung ab 1903. Der Schacht selber ist 21 m tief. Ein späterer Plan für den Antrieb eines elektrischen Generators durch eine Francis‐Turbine trägt das Datum 1907. Die Betriebs‐Wasser entstammten dem Wasserlösestollen. Die Betriebswerte waren:
Gefälle: 17 m, Leistung max. 59kW,
Schluckvermögen: 750l/s
Das Kraftwerk hat 1967 den Betrieb eingestellt, weil der Schacht des Bergwerkes verfüllt wurde.

Belegschaft des Bergwerkes.
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